Kraft tanken

27. Oktober 2018 0 Von jule

… hört sich ja erst mal spirituell angehaucht an. Ich bin eigentlich ein Mensch, der lieber durchpowert und nur wenige Pausen macht, vielleicht auch, um nicht unbedingt Zeit mit mir selber zu verbringen, relativ unspirituell eigentlich. Ich habe mich lange Zeit immer schlecht gefühlt, nichts Produktives zu tun. Ich habe mir immer selber Aufgaben gegeben und zum Beispiel in den Urlaub immer Schulsachen mitgenommen. Das hat mich meistens aber nur unter Druck gesetzt. Ich hatte, bzw. habe nämlich dann keine Lust, etwas davon zu machen, bekomme aber ein schlechtes Gewissen, weil das Dinge sind, die eigentlich erledigt werden sollten.

In letzter Zeit habe ich mich aber stark verändert, ich kann mich besser selber akzeptieren. Es ist nicht so, dass ich das vorher nicht konnte, aber ich habe vorher mehr negative Dinge an mir gesehen, die sich im Prinzip nur schwer verändern lassen. Jetzt akzeptiere ich sie einfach, weil ich sie im Endeffekt sowieso nicht ändern kann und werde.

Ich habe jetzt mein letztes halbes Jahr Schule, und danach werde ich wahrscheinlich nie mehr so viel Freizeit haben wie jetzt. Und mein Abischnitt wird sowieso nicht viele Leute interessieren, solange ich das schaffe. Wenn man diese beiden Grundlagen verstanden hat, wird man entspannter, ich zumindest. Ich weiß, dass ich mein Abi schaffen werde, wozu mir also Stress machen?

Und diese Entspanntheit habe ich dieses Mal mit in den Urlaub genommen. Ich hatte also keine einzige Schulsache dabei. Und diese Pause von den Dingen, die ich sonst machen muss, hat mir ziemlich gut getan. Einfach mal nicht nur theoretisch zu wissen, dass mein Leben sich nicht nur um Schule dreht, sondern das auch mal wirklich zu erfahren, hat mir noch ein Stückchen mehr die Augen geöffnet.

Das hat mir natürlich einerseits Kraft gegeben, mich entspannter gemacht. Ich habe das Kraft-Tanken aber dieses Mal auch wirklich körperlich erfahren: ich konnte quasi jeden Tag ausschlafen. Nur einen Tag nicht, und da war ich wirklich so kaputt, dass ich früh ins Bett gegangen bin. An den restlichen Tagen aber hatte ich unglaublich viel Energie, war ausgeglichen und total zufrieden mit allem. Mich auf die Palme zu bringen oder eine Diskussion mit mir zu starten, war deutlich schwieriger als sonst. Ich konnte abends teilweise nicht einschlafen, weil ich noch Rest-Energie hatte und im Laufe der Woche brauchte ich immer weniger Schlaf, weil sich meine Reserven langsam wieder aufgefüllt haben.

Wenn ich zur Schule muss, braucht man mich morgens gar nicht anzusprechen. Ich bin so derbe schlecht gelaunt, dass das für keinen mehr schön ist. Ich stehe 20 Minuten bevor ich los muss erst auf, weil das vorher nicht geht, ich habe wirklich einfach nicht die Kraft dafür. Ich dachte immer, ich konnte das nicht ändern, weil das tief in mir drin ist. Durch diesen Urlaub jetzt glaube ich aber, dass Kraft in der Freizeit zu tanken absolut hilfreich ist. Zu spüren, dass es noch andere Dinge im Leben gibt, schöne Dinge. Und dann hat man im Endeffekt den Gedanken an die schönen Dinge, die man beim Kraft-Tanken erlebt hat, die einem dann Kraft für den Alltag geben.

 

Vielleicht haben einige es schon bemerkt, aber ich werde nur noch jede zweite Woche einen Beitrag schreiben. Ich denke, ich kann mich dann besser auf die einzelnen Themen konzentrieren und muss mir nicht krampfhaft Themen raussuchen und dazu schreiben. Der nächste Beitrag folgt also am 10.11. 😉

 

Über Kommentare und Anregungen freue ich mich 🙂